»Pflanze des Monats - Veilchen

Veilchen

Veilchen (Viola) sind eine Gattung der Familie der Veilchengewächse (Violaceae), zu der so beliebte Arten zählen wie die Stiefmütterchen, die Hornveilchen und die Duftveilchen. Die Gattung umfasst 500 Arten, die in den meisten gemäßigten Zonen der Erde wachsen. Die artenreichsten Zentren liegen in Nordamerika, den Anden und Japan. Man findet sie jedoch auch in Australien. Viola hederacea (Synonym: Viola banksii) beispielsweise ist eine Art, die die Pflanzensammler Joseph Banks und Daniel Solander von ihrer Reise mit James Cook zur Botany Bay zurückbrachten.

Beschreibung

Es sind einjährige und mehrjährige krautige Pflanzen, sowie Halbsträucher. Die meisten Veilchenarten zeichnen sich durch nieren- oder herzförmige Blätter aus. Die Blüten der Wildpflanzen sind selten breiter als 2,5 cm und charakteristisch geformt. Die unteren drei Kronblätter sind nach unten abstehend, die oberen zwei stehen aufrecht.

Für den wissenschaftlichen Namen Viola wird eine unabhängige Entlehnung des lateinischen viola und des altgriechischen íon oder víon aus einer Mittelmeersprache angenommen. Eine genaue Entsprechung des lateinischen Wortes findet sich auch im griechischen Namen Ióle-, oder älter Vióla-, der mythologischen Tochter des Königs Eurytos von Oichalia auf Euboia.[1]

Der deutsche Name Veilchen ist direkt auf die lateinische Bezeichnung Viola zurückzuführen, das althochdeutsch zu fiol wurde.

Der Name Stiefmütterchen soll auf einen Vergleich zurückgehen: die beiden oberen, gewöhnlich ohne Zeichnung ausgestatteten Kronblätter sind die Stieftöchter, die seitlichen, auffällig gezeichneten Kronblätter die leiblichen Töchter und das große untere Kronblatt mit dem großen Saftmal die Mutter.

Nutzung

Das Veilchen wird neben den folgend aufgeführten Weisen zur Herstellung von Parfüm und als Heilpflanze genutzt.

Im Garten findet man am häufigsten das Duftveilchen, Labrador-Veilchen, Staudiges Hornveilchen, Pfingstveilchen und, wohl am häufigsten kultiviert, die Gartenstiefmütterchen. Nicht zu den Veilchen gehören dagegen die als Zimmerpflanzen bekannten Alpen- und Usambaraveilchen.

Aufgrund seiner – tatsächlichen oder eingebildeten – Wirkung ist das Veilchen von jeher eine der beliebtesten essbaren Blumen. Man verspeiste es schon lange bevor Kapuzinerkresse oder Stiefmütterchen die Teller schmückten: Kandierte Veilchen werden bereits seit dem 17. Jahrhundert zum Verzieren von Backwaren verwendet. Ihre Blüten und ihre außergewöhnlich Vitamin-C-haltigen Blätter liegen wieder voll im Trend. Sie eignen sich für Kräutersalat mit Veilchen und als kandierte Veilchenblüten. Rezeptsammlung siehe insbesondere in Duftveilchen.

Veilchenblütentee wird aus einer Handvoll Veilchenblüten (pro Tasse) möglichst vom Märzveilchen (Viola odorata) zubereitet. Die frisch gesammelten Blüten werden mit heißem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Es ist möglich, den hellblauen Tee mit Honig zu würzen. Veilchenblütentee gilt als heilsam gegen Erkältung und Husten.

Doch Veilchen bestechen nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch ihren unaufdringlichen, aber beständigen Duft. An den Höfen der französischen Könige Heinrich IV. und Ludwig XIII. überdeckte man mit Veilchenpuder unangenehmen Körpergeruch, und im 18. Jahrhundert puderten die Frauen sich damit die Haare. Dann kam das Veilchen in der Parfümherstellung aus der Mode. Heute bieten wieder bekannte Marken Produkte mit intensivem Veilchenduft an. Die Familie der Veilchengewächse umfasst rund vierhundert Arten, aber nur die Gattung „Viola“ wird in der Parfümerie verwendet. In der Gegend um Nizza werden jedes Jahr etwa einhundert Tonnen Veilchenblüten geerntet.

Bilder

Veilchen Veilchen

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