»Pflanze des Monats - Februar

Schneeglöckchen

Die Schneeglöckchen (Galanthus) bilden eine Pflanzengattung der Familie Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Der botanische Name Galanthus ist abgeleitet aus dem Griechischem: gála für Milch und ánthos für Blüte. Andere deutsche Trivialnamen sind: Milchblume, Hübsches Februar-Mädchen, Lichtmess-Glöckchen, Lichtmess-Glocken, Marienkerzen, Weißglatze, Schnee-Durchstecher, Weiße Jungfrau.

Beschreibung

Schneeglöckchen-Arten sind mehrjährige krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane. Im Frühjahr beginnen die Schneeglöckchen auszutreiben. Diese Zwiebelpflanze produziert so genannte Biowärme (etwa 8 bis 10 °C), die den (leichten) Schnee um den Stängel und Blätter schmelzen lässt. Zwei bis - selten - drei parallelnervige Laubblätter stehen grundständig zusammen.

Dann wird der Blütenstand ausgetrieben mit einem langen Blütenschaft und nur einer Blüte. Anfangs umgibt ein Hochblatt die Blüten und schützt diese vor strenger Witterung. Bei günstigen Bedingungen durchbricht die Blüte die Scheide. Da der Stiel schwach gebaut ist, senkt sich die Blüte und nickt.

Die duftende, zwittrige, radiärsymmetrische Blüte besteht (wie bei Einkeimblättrigen üblich) aus dreizähligen Blütenblattkreisen. Die Blütenhülle besteht aus drei weißen freien äußeren Blütenhüllblättern und drei verwachsenen grünlichweißen inneren Blütenhüllblättern. Die drei inneren Blütenhüllblätter sind viel kleiner als die drei äußeren und normalerweise grün gezeichnet. Sie sind das Charakteristikum dieser Gattung. Zwei mal drei spitzkegelförmige Staubblätter stehen dicht zusammen. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen mit einem weißen Stempel und einer kopfigen Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.

Es werden Kapselfrüchte gebildet, die 18 bis 36 Samen enthalten. An den hellbraunen Samen, mit 3,5 mm Durchmesser, ist ein großer fleischiger Nährkörper (Elaiosom) angewachsen. Da der Stängel nach der Fruchtbildung schlaff auf den Boden fällt, können Ameisen an die Samen kommen. Sie haben eine Vorliebe für den am Samen festgewachsenen Nährkörper und tragen daher die Samen zu ihrem Bau. Unterwegs fressen sie den Nährkörper häufig auf und lassen den eigentlichen Samen unbeachtet liegen. So tragen sie zur weiten Ausbreitung des Schneeglöckchens bei.

Zur Vermehrung der Pflanzen tragen außerdem auch Brutzwiebeln bei, so dass sich häufig dichte Horste bilden. Die Horste können nach der Blüte geteilt werden, während die Pflanzen noch grün sind.

Vorkommen

Die Heimat der Arten ist Europa und das südwestliche Asien, von Kleinasien, über den Kaukasus bis zur Region um das Kaspische Meer. Zum Beispiel in Nordamerika sind Arten verwildert.

Sie kommen in Waldwiesen, Auen und Laubwäldern vor und bevorzugen feuchte und schattige Standorte. Sie werden häufig als erste Frühlingsboten betrachtet und deshalb auch gerne in Grünanlagen und Gärten gepflanzt.

Arzneiwirkung

Galantamin wird als Mittel gegen Demenz genutzt, und um das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zu bremsen.

Alle Pflanzenteile, besonders die Zwiebeln, sind durch den Gehalt von Alkaloiden giftig. In der Zwiebel befindet sich vorwiegend das Amaryllidaceen-Alkaloid, in anderen Pflanzenteilen Tazettin, Galanthamin und Lycorin.

Eine Kritische Dosis ist nicht bekannt. Der Verzehr von bis zu drei Zwiebeln wird in der Regel problemlos vertragen.

Mögliche Vergiftungssymptome: Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Gelegentlich werden Kreislaufstörungen mit Schweißausbruch und Benommenheit beobachtet.

Bilder

Schneeglöckchen Schneeglöckchen

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